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2. Watt-Talk der Jun­gen Uni­on in der See­hund­sta­ti­on Norddeich

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Jun­ge Uni­on Ost­fries­land for­dert das Land Nie­der­sach­sen zum Schutz ver­öl­ter See­vö­gel auf

NORDEN/LEER. Die Jun­ge Uni­on Ost­fries­land infor­mier­te sich am Don­ners­tag in der See­hund­sta­ti­on in Nord­deich über die Ein­rich­tun­gen und Auf­ga­ben die­ser. Beson­de­res Inter­es­se bestand bei den Nach­wuchs­po­li­ti­kern im Umgang mit ver­öl­ten Mee­res­vö­geln. Hier sehen sie beson­de­ren Hand­lungs­be­darf und for­dern eine Ände­rung des bis­he­ri­gen Umgangs mit ver­öl­tem Flugwild.
Die Jun­ge Uni­on Ost­fries­land ver­an­stal­te­te im Rah­men der Som­mer­tour ihres nie­der­säch­si­schen Vor­sit­zen­den Chris­ti­an Füh­ner MdL den zwei­ten Watt-Talk. Gemein­sam mit ihrem Chef such­ten die Nach­wuchs-Christ­de­mo­kra­ten in der See­hund­sta­ti­on das Gespräch mit Dr. Peter Lien­au, Geschäfts­füh­rer der Ein­rich­tung. Dr. Lien­au erzähl­te, wie die Sta­ti­on 1971 von Jägern gegrün­det wur­de und sich bis heu­te mit deren Unter­stüt­zung ent­wi­ckelt. Beson­ders bekannt ist die Sta­ti­on für die Auf­zucht von Heu­lern. Die­se wer­den aus dem gesam­ten nord­deut­schen Ein­zugs­be­reich ganz nach Nord­deich gebracht, um auf­ge­päp­pelt und danach wie­der in die Wild­nis ent­las­sen zu wer­den. Der­zeit sind 161 Tie­re in der See­hund­sta­ti­on unter­ge­bracht, wel­che im Schnitt 63 Tage in der Pfle­ge bleiben.
„1,8 Mil­lio­nen Euro benö­ti­gen wir jähr­lich, um den Betrieb am Lau­fen zu hal­ten“, berich­te­te Dr. Peter Lien­au. Die Ein­rich­tung finan­ziert sich selbst, haupt­säch­lich aus den Ein­tritts­gel­dern der jähr­lich 250 000 bis 270 000 Besu­chern der See­hund­sta­ti­on. Die­se Tat­sa­che stieß bei den Besu­chern des Watt-Talks auf Ver­wun­de­rung. Beson­ders heiß dis­ku­tiert wur­de dar­auf­hin die Zustän­dig­keit der Ein­rich­tung für ver­öl­te Mee­res­vö­gel, von der Lien­au berich­te­te. Seit eines Erlas­ses aus dem Jahr 2014 ist die zuge­hö­ri­ge Wild­vo­gel­sta­ti­on beim Walo­se­um in Nord­deich auch für die Rei­ni­gung, Pfle­ge und Aus­wil­de­rung von durch Ölver­schmut­zung ver­letz­te Mee­res­vö­gel zustän­dig, erhielt aber kei­ner­lei För­de­rung durch das Land Nie­der­sach­sen.  „Sowas muss vom Land unter­stützt wer­den“, sag­te Mal­te Blü­mel,   Bezirks-Chef der Jun­gen Uni­on Ost­fries­land. „Wich­ti­ge Tier- und Umwelt­schutz­maß­nah­men wie die­se kön­nen nicht ein­fach ohne Unter­stüt­zung sei­tens der Lan­des­po­li­tik sich selbst über­las­sen wer­den.“ Weder per­so­nell noch finan­zi­ell sei­en momen­tan Kapa­zi­tä­ten für die Ret­tung ver­öl­ter Mee­res­vö­gel vor­han­den, betont Lien­au. Zur Zeit sei die Ret­tung ver­öl­ter Tie­re schlicht­weg nicht mög­lich. Das Töten durch Genick­bruck der­art ver­letz­ter Tie­re ist die Kon­se­quenz. „Wir sehen drin­gen­den Hand­lungs­be­darf, dass das Land Nie­der­sach­sen die Ver­ant­wor­tung über­nimmt und dass Pro­ble­me schnell und unbü­ro­kra­tisch gelöst wer­den. Nur so kön­nen wir unse­rem ethi­schen Anspruch gerecht wer­den“, sag­te Blü­mel. Schließ­lich gebe es eine beson­de­re Ver­ant­wor­tung des Lan­des gegen­über den Bewoh­nern unse­res Wattenmeers.

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