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Zukunft der Leera­ner Innen­stadt: Neue Ideen und mode­ra­te Mieten!

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Bür­ger­meis­ter Claus-Peter Horst (links) und Stadt­ent­wick­lungs­exper­te Klaus Men­sing prä­sen­tie­ren ihre Ideen zur Zukunft der Innen­stadt vor mehr als 140 Gäs­ten im Fest­saal des Rathauses.

Mode­ra­te Mie­ten und neue Ideen: Exper­ten­fo­rum zur Zukunft der Leera­ner Innenstadt

Leer. Wie soll die Innen­stadt der Zukunft aus­se­hen? Um die­se Fra­ge zu dis­ku­tie­ren, kamen auf Ein­la­dung der Stadt Leer mehr als 140 Eigen­tü­mer und Geschäfts­trei­ben­de am Mitt­woch­abend im Fest­saal des Rat­hau­ses zusam­men. Im Mit­tel­punkt des ers­ten “Forum Innen­stadt” stand der renom­mier­te Stadt­ent­wick­lungs­exper­te Klaus Men­sing, der sei­ne Visi­on für eine leben­di­ge und mul­ti­funk­tio­na­le City präsentierte.

Bereits bei einem vor­he­ri­gen Rund­gang durch Leer zeig­te sich Men­sing beein­druckt von der klei­nen Hafen­ci­ty und der beleb­ten Mei­le mit der Nord­bar. Doch es gab auch kri­ti­sche Töne: “Es gibt Ecken, da brummt das Geschäft, in ande­ren ist es eher ruhig. Und es gibt Berei­che, an denen drin­gend etwas pas­sie­ren muss.”

Zusam­men­ar­beit als Schlüs­sel zum Erfolg

Eine erfolg­rei­che Innen­stadt­ent­wick­lung erfor­dert eine enge Zusam­men­ar­beit der drei zen­tra­len Akteu­re: Eigen­tü­mer, Geschäfts­leu­te und die Stadt­ver­wal­tung. Men­sing beton­te, dass der Ein­zel­han­del kei­nes­falls “tot” sei. Laut einem Gut­ach­ten aus 2024 sind die drei wich­tigs­ten Besuchs­an­läs­se in nie­der­säch­si­schen Innen­städ­ten wei­ter­hin Shop­ping, Gas­tro­no­mie sowie das Bum­meln und Tref­fen mit Men­schen. Aller­dings müss­ten Innen­städ­te künf­tig noch mul­ti­funk­tio­na­ler und erleb­nis­ori­en­tier­ter werden.

Neue Fre­quenz­part­ner könn­ten dabei hel­fen, mehr Men­schen in die City zu locken. Neben klas­si­schem Ein­zel­han­del gewin­nen Gesund­heits­dienst­leis­tun­gen, Bil­dungs­an­ge­bo­te oder Hand­werks­be­trie­be mit glä­ser­nen Werk­stät­ten zuneh­mend an Bedeu­tung. Auch die Kon­kur­renz durch Online-Han­del sieht Men­sing nicht als Bedro­hung, son­dern als Her­aus­for­de­rung: “Es geht nicht dar­um, mit Ama­zon & Co. zu kon­kur­rie­ren, son­dern die eige­nen Stär­ken aus­zu­spie­len. Off­line-Kom­pe­ten­zen machen den Unter­schied.” Gleich­zei­tig sei­en digi­ta­le Tools essen­zi­ell, um ana­lo­ge Erleb­nis­se in der Stadt zu unterstützen.

Chan­cen in Leer­stand und mode­ra­ten Mieten

Leer­ste­hen­de Geschäfts­flä­chen sei­en weni­ger ein Pro­blem als viel­mehr eine Chan­ce für neue, bele­ben­de Nut­zun­gen. Hier appel­lier­te Men­sing an die Eigen­tü­mer, mit mode­ra­te­ren Mie­ten neu­en For­ma­ten, wie bei­spiels­wei­se Pop-up-Stores, eine Chan­ce zu geben. “Eine nied­ri­ge Start­mie­te kann den Stand­ort und die Immo­bi­lie lang­fris­tig auf­wer­ten”, so Mensing.

Sei­ne Emp­feh­lung für Leer: Stra­te­gi­sche Leit­fra­gen klä­ren. Wel­che Geschäf­te gibt es 2027 noch? Wel­che könn­ten hin­zu­kom­men? Wel­che Ziel­grup­pen nut­zen die Innen­stadt zukünf­tig? Wel­che neu­en Kon­zep­te wür­den die Fre­quenz erhö­hen? In die­sem Zusam­men­hang soll­ten Eigen­tü­mer und Stadt­ver­wal­tung Gesprä­che über Miet­re­du­zie­run­gen, Umbau­maß­nah­men oder poten­zi­el­le Ver­käu­fe führen.

Gro­ße Zustim­mung und neue Impulse

Bür­ger­meis­ter Claus-Peter Horst hat­te das Forum ins Leben geru­fen, um alle Betei­lig­ten mit­ein­an­der in den Dia­log zu brin­gen – ein Vor­ha­ben, das voll­ends auf­ging. In der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­ons­run­de gab es zahl­rei­che posi­ti­ve Wort­mel­dun­gen. Das gro­ße Poten­zi­al der Alt­stadt wur­de her­vor­ge­ho­ben, eben­so der Wunsch nach mehr Grün­flä­chen, bes­se­ren Ver­net­zungs­mög­lich­kei­ten und geziel­ter Unter­stüt­zung für Geschäftsleute.

Jan-Wil­helm Dör­ries von der Wer­be­ge­mein­schaft nutz­te die Gele­gen­heit, um für mehr Betei­li­gung an den regel­mä­ßi­gen “After-Work-Tref­fen” zu wer­ben, die dem Aus­tausch und der Ver­net­zung die­nen. Bür­ger­meis­ter Horst schlug vor, das Forum fort­zu­set­zen und in klei­ne­ren Run­den kon­kre­te The­men gezielt anzu­ge­hen. Vie­le Anwe­sen­de signa­li­sier­ten ihre Bereit­schaft zur akti­ven Mit­ar­beit – ein star­kes Zei­chen für den Wil­len zur posi­ti­ven Gestal­tung der Leera­ner Innenstadt.


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