Lokal

Tide­pol­der Col­de­münt­je: Ein Hoff­nungs­schim­mer für die Natur

Veröffentlicht

am

Foto: Ing0 Ton­sor @LeserECHO — 11.05.2024

Die Wie­der­her­stel­lung der Ems­au­en: Ein Blick auf den Tide­pol­der Coldemüntje

Eine Visi­on wird Realität

Seit Mai 2022 wird im Rah­men des Mas­ter­plans Ems in Col­de­münt­je emsig gear­bei­tet, um einen ein­zig­ar­ti­gen Lebens­raum zu schaf­fen. Der Tide­pol­der, des­sen Bau vor­aus­sicht­lich 2024 abge­schlos­sen wird, ist ein bedeu­ten­der Schritt in der Wie­der­her­stel­lung natür­li­cher Lebens­räu­me ent­lang der Ems. Nie­der­sach­sens Umwelt­mi­nis­ter Olaf Lies beton­te bei einem sym­bo­li­schen Spa­ten­stich die Bedeu­tung die­ses Pro­jekts, das exem­pla­risch für die Zie­le des Mas­ter­plans steht.

Ein Bio­top der beson­de­ren Art

Tide­pol­der sind leben­di­ge Öko­sys­te­me, die von den Gezei­ten geprägt wer­den. In ihnen fin­den vie­le Arten, die unter dem Ver­lust ihrer natür­li­chen Lebens­räu­me gelit­ten haben, eine neue Hei­mat. Flach­was­ser­zo­nen, Brack- und Süß­was­ser­röh­rich­te, Sand- und Schlick­wat­ten sowie Tideau­wäl­der sind cha­rak­te­ris­tisch für die­se Biotope.

Die Ent­ste­hung des Tide­pol­ders Coldemüntje

Der Stand­ort des Tide­pol­ders Col­de­münt­je befin­det sich im Bereich des ehe­ma­li­gen Ems­bo­gens bei der Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen. Hier, hin­ter dem Ems­deich, ent­steht auf den Über­res­ten einer eins­ti­gen Ems­schlei­fe ein neu­er Lebens­raum. Die Geschich­te die­ses Gebiets reicht bis in die ers­te Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts zurück, als die Ems­schlei­fe durch mensch­li­che Ein­grif­fe abge­schnit­ten wurde.

Umwelt­schutz im Fokus

Die Geneh­mi­gung des Tide­pol­der-Baus erfolg­te unter stren­ger Berück­sich­ti­gung von Umwelt­aspek­ten. Beson­ders wich­tig war die Ver­wen­dung des Aus­hubs aus der Bau­stel­le. Die­ser wird sorg­fäl­tig auf­ge­teilt: Ein Teil bleibt im Plan­ge­biet für die Gestal­tung von Wegen und Aus­sichts­punk­ten, ein ande­rer Teil dient der Erhö­hung des Deichs ent­lang der Ems, und der Rest wird zur Auf­hö­hung land­wirt­schaft­li­cher Flä­chen verwendet.

Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung für die Zukunft

Durch die­ses ganz­heit­li­che Kon­zept wird nicht nur die Natur geschützt, son­dern auch der Trans­port von Mate­ria­li­en auf ein Mini­mum redu­ziert. Dies war eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung für die Zustim­mung der Gemein­de und zeigt das Enga­ge­ment für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung der Region.

Fazit

Der Tide­pol­der Col­de­münt­je ist nicht nur ein Bau­pro­jekt, son­dern ein Mei­len­stein im Schutz und in der Wie­der­her­stel­lung natür­li­cher Lebens­räu­me ent­lang der Ems. Mit sei­nem Bau set­zen die Ver­ant­wort­li­chen ein kla­res Zei­chen für den Umwelt­schutz und eine nach­hal­ti­ge Zukunftsgestaltung.


 


Gra­fik: Masterplan-Ems

Das Durch­lass­bau­werk: Ein Schlüs­sel zur Regu­lie­rung des Wassers

Rea­li­sie­rung durch Lud­wig Freytag

Das Durch­lass­bau­werk, das eine zen­tra­le Rol­le im Tide­pol­der Col­de­münt­je spielt, wird vom renom­mier­ten Olden­bur­ger Bau­un­ter­neh­men Lud­wig Frey­tag rea­li­siert. Die Exper­ti­se der Was­ser­bau­fach­leu­te die­ser Unter­neh­mens­grup­pe ist ent­schei­dend für den Erfolg die­ses wich­ti­gen Bauvorhabens.

Foto: Ingo Ton­sor @LeserECHO — 11.05.2024

 

Siche­rung der Bau­stel­le und Deichsicherheit

Die Bau­stel­le wird sorg­fäl­tig gesi­chert, unter ande­rem durch das Ein­brin­gen von Spund­wän­den. Die­se Maß­nah­men die­nen nicht nur dem Schutz der Arbei­ter vor Ort, son­dern auch der lang­fris­ti­gen Sicher­heit des Deichs. Wäh­rend der Bau­zeit wird der Deich­ver­tei­di­gungs­weg für den Ver­kehr gesperrt und eine Umlei­tung für den Ems­rad­weg eingerichtet.

Öko­lo­gi­sche Bedeu­tung des Durchlasses

Der Durch­lass erfüllt nicht nur den Zweck, den Wech­sel zwi­schen Hoch- und Nied­rig­was­ser im Pol­der zu ermög­li­chen. Er ist auch ein Durch­gang für Was­ser­le­be­we­sen, die dadurch den Pol­der besie­deln kön­nen. Hier fin­den sie Lebens­räu­me, die einst ent­lang der Ems prä­gend waren und nun wie­der­her­ge­stellt wer­den. Dies ist ent­schei­dend für den Erhalt der Arten­viel­falt in der Regi­on, die durch mensch­li­che Ein­grif­fe gefähr­det ist.

Regu­lie­rung von Zu- und Abfluss

Das Bau­werk besteht neben dem eigent­li­chen Durch­lass aus zwei regel­ba­ren Ein- und Aus­lass­bau­wer­ken, die den Zu- und Abfluss auf der Ems- und der Pol­der­sei­te regu­lie­ren. Dadurch kann der Ein­trag von Schlick in den Pol­der redu­ziert wer­den, indem nur ober­flä­chen­na­hes Was­ser aus der Ems ein­ge­las­sen wird. Die­ses Was­ser wird in einem Sedi­men­ta­ti­ons­be­cken gerei­nigt, bevor es in das Pri­el­sys­tem des Pol­ders fließt.

Aus­blick auf die Fertigstellung

Die Fer­tig­stel­lung des Durch­lass­bau­werks wird für das Jahr 2024 erwar­tet, gleich­zei­tig mit dem Abschluss der Erd­ar­bei­ten im Pol­der. Dann kann der Pol­der in den Test­be­trieb über­ge­hen und sei­ne wich­ti­ge Funk­ti­on im Öko­sys­tem entfalten.

Anzeige 
Zum Kommentieren klicken
Die mobile Version verlassen