„Zukunft braucht Erinnerung“: Gedenkfeier für jüdische Mitbürger in Westoverledingen
Am 9. November 2024 versammelten sich etwa 100 Gäste zur diesjährigen Gedenkfeier für die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger von Westoverledingen. Unter dem Motto „Zukunft braucht Erinnerung“ wurde der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Wie in den Jahren zuvor fand die Veranstaltung in Kooperation mit dem Schulzentrum Collhusen statt, und das Denkmal an der Blickstraße war der zentrale Ort der Gedenkfeier.
Die Veranstaltung wurde feierlich von Schülerinnen und Schülern des Schulzentrums eröffnet, die das Lied „Hevenu Shalom Aleichem“ (Wir wollen Frieden für alle) anstimmten. Zu den geladenen Gästen gehörten unter anderem der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg, der Regionalhistoriker Hermann Adams, der Bildhauer Gerd Christmann, Wolfgang Kellner als Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland sowie zahlreiche politische Vertreter. So nahmen Landrat Matthias Groote, die Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann und Anja Troff-Schaffarzyk sowie der Landtagsabgeordnete Nico Bloem an der Gedenkfeier teil.
In ihren Ansprachen wiesen Bürgermeister Theo Douwes, Landrat Matthias Groote und die Bundestagsabgeordneten Connemann und Troff-Schaffarzyk auf die Bedeutung des Erinnerns hin und stellten einen Bezug zur aktuellen weltpolitischen Lage her. Sie mahnten eindringlich, dass die Gesellschaft aus den Fehlern der Vergangenheit lernen müsse, um ein friedliches und respektvolles Miteinander zu gewährleisten.
Ein bewegender Moment war die traditionelle Lesung der Porträts der 13 jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die einst in Ihrhove lebten. Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Collhusen trugen die Geschichten vor, während an jeder Stele des Denkmals eine Rose niedergelegt wurde, um der Verstorbenen zu gedenken.
Der feierliche Teil der Gedenkfeier wurde mit einem Auftritt der Schülerband des Schulzentrums Collhusen abgeschlossen. Sie spielten das Lied „Better Days“, das Hoffnung und Zuversicht für eine bessere Zukunft ausdrückt. Im Anschluss daran sprach Albrecht Weinberg das jüdische Kaddisch-Gebet, eines der wichtigsten Gebete im Judentum, und setzte damit einen besonderen religiösen Akzent.
Die Gedenkfeier fand ihren Abschluss mit einer Einladung von Bürgermeister Douwes zu einer gemeinsamen Teetafel im „Kleinen Campus“ in Ihrhove, bei der die Anwesenden noch einmal in entspannter Atmosphäre zusammenkamen, um über die Bedeutung der Erinnerung und die Verantwortung der Gegenwart zu sprechen.
Insgesamt bot die Veranstaltung einen wichtigen Raum für die Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Verantwortung, die die heutige Gesellschaft trägt, um das Erbe der Vergangenheit zu bewahren und eine friedliche Zukunft zu gestalten.
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