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Ver­nach­läs­si­gung Ost­fries­lands bei Hoch­was­ser­schä­den: Thie­le kri­ti­siert Landesregierung

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Der CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le infor­mier­te sich vor Ort über die Hoch­was­ser­schä­den. Foto: Wahl­kreis­bü­ro Ulf Thiele

Thie­le: Lan­des­re­gie­rung ver­gisst Ost­fries­land bei Hochwasserschäden

 
Das soge­nann­te Weih­nachts­hoch­was­ser hielt in Nie­der­sach­sen über den Jah­res­wech­sel mehr als ein­hun­dert­tau­send Ehren­amt­li­che und flä­chen­de­ckend die Deich- und Schöpf­werk­ver­bän­de wochen­lang in Atem. Auch in Ost­fries­land. Dass die Hoch­was­ser­schä­den immens sein wer­den, war bereits im Janu­ar klar. In einer Ant­wort auf die Par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge des Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ulf Thie­le (Stall­brüg­ger­feld) schätzt die Nie­der­säch­si­sche Lan­des­re­gie­rung die Höhe der Schä­den auf knapp 162 Mil­lio­nen Euro. Nach Thie­les Anga­ben sind die von der Lan­des­re­gie­rung mit­ge­teil­ten Zah­len jedoch bereits ver­al­tet, da teil­wei­se noch in der Hoch­was­ser­la­ge erho­ben. „Die tat­säch­li­che Scha­dens­hö­he dürf­te daher deut­lich dar­über lie­gen“, sagt Thiele.
 
Um die Schä­den an Immo­bi­li­en und Grund­stü­cken, Infra­struk­tur und vor allem Hoch­was­ser­schutz­ein­rich­tun­gen zu bewäl­ti­gen, hat der Nie­der­säch­si­sche Land­tag auf Initia­ti­ve der CDU-Land­tags­frak­ti­on einen Nach­trags­haus­halt mit einem Volu­men von 111 Mil­lio­nen Euro beschlos­sen. Wich­tig ist aus Thie­les Sicht, dass die Lan­des­re­gie­rung jetzt end­lich ins Tuen kommt und die von Schä­den betrof­fe­nen Bür­ger, Kom­mu­nen und Ver­bän­de nicht nur mit Wor­ten, son­dern vor allem mit hand­fes­ten finan­zi­el­len Mit­teln aus dem Nach­trags­haus­halt unter­stützt. Um zu erfah­ren, wann und wie dies pas­sie­ren soll, hat­te Thie­le die par­la­men­ta­ri­sche Anfra­ge gestellt.
 
 

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Mit ihrer Ant­wort auf Thie­les Anfra­ge offen­bart die rot-grü­ne Lan­des­re­gie­rung, dass sie durch das Hoch­was­ser und die Sturm­schä­den ent­stan­de­nen Schä­den bei den Men­schen und an den Hoch­was­ser­schutz-Ein­rich­tun­gen in Ost­fries­land nicht im Blick hat. Die Lan­des­re­gie­rung will nach eige­nen Anga­ben nur Berei­che in unmit­tel­ba­rer Nähe von Fluss­ge­bie­ten berück­sich­tigt werden.
Das wur­de schon nach einer Unter­rich­tung der Lan­des­re­gie­rung im Haus­halts­aus­schuss und jetzt nach einer par­la­men­ta­ri­schen Anfra­ge Thie­les deut­lich. „Im Kern bedeu­tet das, alles, was sich nörd­lich vor der Papen­bur­ger See­schleu­se befin­det, von den Scha­dens­re­gu­lie­run­gen abge­schnit­ten wer­den soll. Das betrifft bei­spiels­wei­se die Schä­den an Gebäu­den, die durch die exor­bi­tant hohen Grund­was­ser­stän­de ver­ur­sacht wur­den, die Schä­den an Dei­chen, bei­spiels­wei­se in Lang­holt und Hol­len“, gibt Thie­le zu Beden­ken. Außer­dem wür­den die ost­frie­si­schen Schöpf­werk­ver­bän­de auf ihren hohen Ener­gie­kos­ten sit­zen blei­ben und kein Geld für die Sanie­rung ihrer Hoch­was­ser­schutz­ein­rich­tun­gen erhal­ten, die in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wur­den. Die Ver­bän­de hat­ten mit extrem hohem Auf­wand durch sehr ener­gie­in­ten­si­ves pum­pen gro­ße Über­flu­tun­gen ver­hin­dert. „Wenn das alles in Ost­fries­land nicht erstat­tungs­fä­hig ist, sind hier Besit­zer von Ein­fa­mi­li­en­häu­sern, Land­wir­te und Unter­neh­men und die Deich- und die Schöpf­werks­ver­bän­de aus Ost­fries­land die Leid­tra­gen­den. Im Ergeb­nis müss­ten die Ver­bän­de die­se Kos­ten dann auf alle umle­gen, was zu einer wei­te­ren Belas­tung der Men­schen in Ost­fries­land füh­ren wür­de“, so Thie­le. Zen­tra­le For­de­rung der CDU-Frak­ti­on bei der Auf­stel­lung des Nach­trags­haus­hal­tes war nach Thie­les Wor­ten, dass die Scha­dens­re­gu­lie­rung aller betrof­fe­nen Berei­che umfas­sen muss. Das beinhal­te zum einen die Infra­struk­tur des Lan­des und der Kom­mu­nen, aber auch der Deich­ver­bän­de sowie Schä­den bei Unter­neh­men, Land­wir­ten und Pri­vat­haus­hal­ten. „Wir als CDU-Land­tags­frak­ti­on und ich als CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter für Ost­fries­land las­sen, das so nicht auf den ohne­hin schon stark belas­te­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern sit­zen“, so Thie­le wei­ter. Daher habe die CDU-Frak­ti­on in der ver­gan­ge­nen Woche auf sei­nen Antrag hin beschlos­sen, eine Aus­wei­tung der För­der­ku­lis­sen für ganz Nie­der­sach­sen zu fordern.
 
Außer­dem habe Thie­le als finanz­po­li­ti­scher Spre­cher einen Haus­halts­an­trag in die CDU-Land­tags­frak­ti­on vor­ge­schla­gen. Ziel sei die Ver­dop­pe­lung der Sum­me auf 220 Mil­lio­nen Euro. Denn das Vor­ge­hen der Lan­des­re­gie­rung ver­deut­li­che, dass nicht genü­gend Geld für die Hoch­was­ser­ge­schä­dig­ten bereit­ge­stellt wer­den soll­te. Daher sei es nun umso wich­ti­ger, sicher­zu­stel­len, dass alle Betrof­fe­nen ange­mes­sen unter­stützt wer­den kön­nen. “Die Beschrän­kung der För­de­rung nur auf die unmit­tel­ba­ren Fluss­ge­bie­te wäre ein hand­fes­ter Skan­dal und darf so nicht blei­ben”, so Thie­le sehr deut­lich. “Wir müs­sen sicher­stel­len, dass kei­ne Regi­on unse­res Lan­des auf den Kos­ten sit­zen gelas­sen wird. Es ist die Ver­ant­wor­tung der Lan­des­re­gie­rung, allen Betrof­fe­nen in Nie­der­sach­sen nach dem Hoch­was­ser und den Sturm­flu­ten gerecht zu wer­den“, so Thie­le. Die CDU-Land­tags­frak­ti­on wer­de sich wei­ter­hin ent­schlos­sen für eine umfas­sen­de Hoch­was­ser­re­gu­lie­rung in Nie­der­sach­sen einsetzen.

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Ost­frie­si­sche Senio­ren­bei­rä­te tausch­ten sich über Zukunfts­the­men und erfolg­rei­che Pro­jek­te aus

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Ost­frie­si­sche Senio­ren­bei­rä­te tausch­ten sich aus

Kürz­lich tra­fen sich die Ver­tre­ter aller ost­frie­si­schen Senio­ren­bei­rä­te zu einem gemein­sa­men Aus­tausch im „Klei­nen Cam­pus“ in Ihr­ho­ve. Die Ver­an­stal­tung wur­de von Gün­ter Lend­zi­an, Vor­sit­zen­der der ost­frie­si­schen Senio­ren­bei­rä­te aus Witt­mund, eröff­net und geleitet.

Zu Beginn begrüß­te Bür­ger­meis­ter Theo Dou­wes die Teil­neh­mer und hieß sie herz­lich in der Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen will­kom­men. In sei­ner Anspra­che ging Dou­wes auf die his­to­ri­sche Ent­wick­lung der Gemein­de ein und erläu­ter­te die Ent­ste­hung des „Klei­nen Cam­pus“ als Treff­punkt für alle Gene­ra­tio­nen. Er hob her­vor, wie wich­tig die Arbeit der Senio­ren­bei­rä­te ange­sichts der sich ver­än­dern­den Alters­struk­tur und der stei­gen­den Ansprü­che älte­rer Men­schen sei. In die­sem Zusam­men­hang erwähn­te er auch die Umwand­lung vie­ler Spiel­plät­ze in Mehr­ge­ne­ra­tio­nen- oder Kom­mu­ni­ka­ti­ons­plät­ze, eine Initia­ti­ve, die Wes­t­ov­er­le­din­gen bereits erfolg­reich ange­sto­ßen habe.

Die ers­te Vor­sit­zen­de des Wes­t­ov­er­le­din­ger Senio­ren­bei­rats, Thea Boel­sen, stell­te in ihrer Rede die Arbeit ihres Senio­ren­bei­ra­tes vor. Beson­ders her­vor­zu­he­ben waren das sehr erfolg­rei­che Senio­ren­or­ches­ter im Orff-Stu­dio, die belieb­ten Mit­tags­es­sen für Senio­ren sowie die immer aus­ge­buch­ten Tages­fahr­ten. Ein wei­te­rer Erfolg war der Umzug des Senio­ren­bü­ros in den „Klei­nen Cam­pus“, der sich posi­tiv auf die Zahl der rat­su­chen­den Senio­ren aus­ge­wirkt hatte.

Zu den beson­de­ren Gäs­ten der Ver­an­stal­tung gehör­ten Anja Lücht und Giu­lia Beek­huis von der Stabs­stel­le Ehren­amt und Frei­wil­li­gen­agen­tur des Land­krei­ses Leer. Sie stell­ten das Ange­bot der Impuls­pa­ten­schaf­ten für älte­re Men­schen vor. Im Rah­men die­ses Pro­gramms kön­nen Frei­wil­li­ge eine Paten­schaft für älte­re Men­schen über­neh­men. Die Frei­wil­li­gen­agen­tur fun­giert als Ansprech­part­ne­rin, um für Inter­es­sier­te das pas­sen­de Ehren­amt zu finden.

Abschlie­ßend tausch­ten sich die Teil­neh­mer über den geplan­ten Besuch des Nie­der­säch­si­schen Gesund­heits­mi­nis­ters Dr. Andre­as Phil­ip­pi aus, der zu einem Gespräch über The­men aus den Berei­chen „Gesund­heit und Sozia­les“ ein­ge­la­den wur­de. Der Besuch des Minis­ters soll Ende 2025 statt­fin­den. Wäh­rend des Aus­tauschs wur­den auch The­men wie die elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­te, Ärz­te­ver­sor­gung, betreu­tes Woh­nen und sozia­ler Woh­nungs­bau inten­siv diskutiert.

Der Aus­tausch der ost­frie­si­schen Senio­ren­bei­rä­te fin­det inzwi­schen regel­mä­ßig etwa vier Mal im Jahr statt. Das nächs­te Tref­fen wur­de bereits für Febru­ar 2025 vereinbart.


 

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„Zukunft braucht Erin­ne­rung“: Gedenk­fei­er für jüdi­sche Mit­bür­ger in Westoverledingen

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„Zukunft braucht Erin­ne­rung“: Gedenk­fei­er für jüdi­sche Mit­bür­ger in Westoverledingen

Am 9. Novem­ber 2024 ver­sam­mel­ten sich etwa 100 Gäs­te zur dies­jäh­ri­gen Gedenk­fei­er für die ehe­ma­li­gen jüdi­schen Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger von Wes­t­ov­er­le­din­gen. Unter dem Mot­to „Zukunft braucht Erin­ne­rung“ wur­de der Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus gedacht. Wie in den Jah­ren zuvor fand die Ver­an­stal­tung in Koope­ra­ti­on mit dem Schul­zen­trum Coll­husen statt, und das Denk­mal an der Blick­stra­ße war der zen­tra­le Ort der Gedenkfeier.

Die Ver­an­stal­tung wur­de fei­er­lich von Schü­le­rin­nen und Schü­lern des Schul­zen­trums eröff­net, die das Lied „Hevenu Shalom Alei­chem“ (Wir wol­len Frie­den für alle) anstimm­ten. Zu den gela­de­nen Gäs­ten gehör­ten unter ande­rem der Holo­caust-Über­le­ben­de Albrecht Wein­berg, der Regio­nal­his­to­ri­ker Her­mann Adams, der Bild­hau­er Gerd Christ­mann, Wolf­gang Kell­ner als Vor­sit­zen­der der Gesell­schaft für christ­lich-jüdi­sche Zusam­men­ar­beit in Ost­fries­land sowie zahl­rei­che poli­ti­sche Ver­tre­ter. So nah­men Land­rat Mat­thi­as Groo­te, die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Git­ta Con­ne­mann und Anja Troff-Schaffar­zyk sowie der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Nico Blo­em an der Gedenk­fei­er teil.

In ihren Anspra­chen wie­sen Bür­ger­meis­ter Theo Dou­wes, Land­rat Mat­thi­as Groo­te und die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Con­ne­mann und Troff-Schaffar­zyk auf die Bedeu­tung des Erin­nerns hin und stell­ten einen Bezug zur aktu­el­len welt­po­li­ti­schen Lage her. Sie mahn­ten ein­dring­lich, dass die Gesell­schaft aus den Feh­lern der Ver­gan­gen­heit ler­nen müs­se, um ein fried­li­ches und respekt­vol­les Mit­ein­an­der zu gewährleisten.

Ein bewe­gen­der Moment war die tra­di­tio­nel­le Lesung der Por­träts der 13 jüdi­schen Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger, die einst in Ihr­ho­ve leb­ten. Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Schul­zen­trums Coll­husen tru­gen die Geschich­ten vor, wäh­rend an jeder Ste­le des Denk­mals eine Rose nie­der­ge­legt wur­de, um der Ver­stor­be­nen zu gedenken.

Der fei­er­li­che Teil der Gedenk­fei­er wur­de mit einem Auf­tritt der Schü­ler­band des Schul­zen­trums Coll­husen abge­schlos­sen. Sie spiel­ten das Lied „Bet­ter Days“, das Hoff­nung und Zuver­sicht für eine bes­se­re Zukunft aus­drückt. Im Anschluss dar­an sprach Albrecht Wein­berg das jüdi­sche Kad­disch-Gebet, eines der wich­tigs­ten Gebe­te im Juden­tum, und setz­te damit einen beson­de­ren reli­giö­sen Akzent.

Die Gedenk­fei­er fand ihren Abschluss mit einer Ein­la­dung von Bür­ger­meis­ter Dou­wes zu einer gemein­sa­men Tee­ta­fel im „Klei­nen Cam­pus“ in Ihr­ho­ve, bei der die Anwe­sen­den noch ein­mal in ent­spann­ter Atmo­sphä­re zusam­men­ka­men, um über die Bedeu­tung der Erin­ne­rung und die Ver­ant­wor­tung der Gegen­wart zu sprechen.

Ins­ge­samt bot die Ver­an­stal­tung einen wich­ti­gen Raum für die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Geschich­te und der Ver­ant­wor­tung, die die heu­ti­ge Gesell­schaft trägt, um das Erbe der Ver­gan­gen­heit zu bewah­ren und eine fried­li­che Zukunft zu gestalten.


 

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